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Steuern und Abgaben: Deutschland im Mittelfeld

Das Bundeszentralamt für Steuern hat die Abgaben vieler Länder mit denen in Deutschland verglichen. Der Überblick beruhigt: Wir sind total normal.

Hinweis: Dieser Artikel befindet sich im VLH-Archiv, dem Langzeitgedächtnis von www.vlh.de. Da sich die Gesetzeslage im Steuerrecht kontinuierlich verändert, ist dieser Artikel eventuell nicht mehr aktuell.

Die "deutsche Mittelmäßigkeit" dürfte vor allem Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erfreuen. Denn: Die Steuern sind gar nicht zu hoch. Wem das bis dato nicht so erschien, der darf sich anhand aktueller Zahlen selbst eines Besseren belehren.

Miteinander verglichen wurden die EU-Staaten und einige andere ausgewählte Industriestaaten (USA, Kanada, Japan, Schweiz und Norwegen). Dabei ging es vor allem um Zahlen aus den Jahren 2012 und 2013.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Beim internationalen Vergleich der Steuerquoten (Steuern im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) liegt Deutschland mit 23,2 Prozent im oberen Mittelfeld. Am wenigsten bekommt der Staat in den USA (18,1 Prozent), während bei Spitzenreiter Dänemark der Wert bei über 41 Prozent liegt.
  • Ein Vergleich der Zahlen von 1985 bis 2013 zeigt, dass die Höhe der Steuern und Abgaben in den untersuchten Ländern recht konstant ist. So schwankte der Anteil der Steuern am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um weniger als 2 Prozent. Eine Ausnahme vom konstanten Besteuern bilden die Krisenländer wie Italien (Plus 8 Prozent auf 30,2) und Griechenland (plus 6,5 Prozent auf 23,1). Dagegen sanken die Steuern in aufstrebenden Volkswirtschaften wie Polen oder der Slowakei kräftig um mehr als jeweils 5 Prozent seit 1985.
  • Wieder im oberen Mittelfeld findet sich Deutschland beim Vergleich der Einkommens- und Lohnsteuerbelastung von Arbeitnehmern, gemessen in Prozent des Bruttoarbeitslohns. Die lag nämlich bei 19 Prozent für Alleinstehende. In Dänemark zahlt man als Single durchschnittlich 36 Prozent Steuern vom Gehalt – das ist Spitze. Extrem günstig zu versteuern ist das monatliche Gehalt in Polen und Japan (jeweils ca. 7 Prozent).
  • Ebenfalls interessant: Der Einkommensteuer-Spitzensatz – also wie viel Steuern diejenigen Bürger zahlen, die so richtig viel verdienen. In Deutschland liegt er bei 47,48 Prozent (inkl. Solidaritätszuschlag) und damit knapp 10 Prozent unter dem Wert von Spitzenreiter Schweden. Viel verdienen lohnt sich vor allem in Bulgarien. Da liegt der Spitzensteuersatz bei gerade mal 10 Prozent.

Diese und weitere Kennzahlen stehen in der Broschüre "Die wichtigsten Steuern im internationalen Vergleich 2013" (Ausgabe 2014). Sie können das Heft bestellen bei:

Bundesministerium der Finanzen
Referat für Bürgerangelegenheiten
11016 Berlin
broschueren@bmf.bund.de
Bestellservice-Telefon: 03018 272 2721 Telefax: 03018 10 272 2721

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